EUPC – Europäisches Präventionscurriculum
Qualifizierungsprogramm für wirksame, ethische und nachhaltige Prävention mit Schwerpunkt Risikoverhaltensweisen
Qualifizierungsprogramm für wirksame, ethische und nachhaltige Prävention mit Schwerpunkt Risikoverhaltensweisen
„Während die Präventionsforschung in den vergangenen 30 Jahren bedeutsame Fortschritte bezüglich des Wissens über wirksame praktische Maßnahmen und politische Interventionen gemacht hat, gibt es in der Praxis häufig noch einen großes Entwicklungspotenzial.“
Evidenzbasierte Grundlagen und Zielsetzung
Das EUPC wurde entwickelt, um den aktuellen Stand der Präventionsforschung in die Praxis zu übertragen. Es vermittelt umfassendes Wissen aus über zwei Jahrzehnten Forschung und fördert die Kompetenz zur Umsetzung evidenzbasierter, ethisch fundierter Präventionsstrategien im öffentlichen Sektor.
Wissenschaftliche Basis und internationale Zusammenarbeit
Die Entwicklung des EUPC basiert auf einer breiten wissenschaftlichen Grundlage. Ein Konsortium aus neun EU-Ländern erarbeitete das Curriculum im Rahmen des „UPC-adapt“-Projekts. Es integriert anerkannte Standards wie das Universal Prevention Curriculum (UPC), die UNODC-Standards und die Europäischen Qualitätsstandards zur Suchtprävention (EDPQS).
Zielgruppenorientierung und Praxisrelevanz
Das EUPC richtet sich gezielt an Fach- und Führungskräfte im öffentlichen Dienst, die in der Prävention tätig sind oder entsprechende Entscheidungen treffen. Diese Fokussierung gewährleistet eine hohe Praxisrelevanz und unmittelbare Anwendbarkeit der Inhalte.
Umfassende und strukturierte Wissensvermittlung
Das Curriculum deckt wesentliche Themenbereiche der modernen Präventionsarbeit ab:
Diese systematische Abdeckung ermöglicht ein umfassendes Verständnis der Präventionsarbeit.
Spezialisierung und Flexibilität
Das EUPC bietet zwei spezialisierte Editionen zu den Themen psychoaktive Substanzen und Gewalt. Gleichzeitig sind die vermittelten Erkenntnisse und Instrumente auf weitere Präventionsbereiche übertragbar, was die Effizienz und Nachhaltigkeit der Ausbildung erhöht.
Bedeutung für den öffentlichen Sektor
Die Implementierung des EUPC im öffentlichen Sektor verspricht mehrere Vorteile:
Fazit: EUPC als Instrument zur Qualitätssteigerung
Das Europäische Präventionscurriculum bietet eine wissenschaftlich fundierte, praxisorientierte Qualifizierung für gestaltende Präventionsakteure. Es unterstützt die systematische Verbesserung der Präventionsarbeit durch die Vermittlung aktueller Erkenntnisse und bewährter Methoden. Für Institutionen, die ihre Präventionsarbeit optimieren möchten, stellt das EUPC ein wertvolles Instrument zur Qualitätssteigerung und Professionalisierung dar.
Basismodul (2 Tage)
Basismodul | Basismodul |
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Tag 1 | Tag 2 |
Einführung in das EUPC: Entstehungshintergrund, Trainingsziele und Anwendungskontexte | Einführung in den Settingansatz am Beispiel schulischer, arbeitsplatzbezogener und familienbezogener Präventionsmaßnahmen |
Epidemiologie, Substanzgebrauch und warum Prävention wichtig ist. | Einführung in verhältnispräventive Ansätze und integrierte Strategien: Politische, kommunale und medienbasierte Präventionsanstätze |
Einführung in Grundbegriffe der Prävention: Präventionsforschung, Evidenzbasiertes Handeln, Best Practice, Risiko- und Schutzfaktoren, Sozialisation, Ätiologiemodelle, Präventionstheorien | Grundlagen der effektiven Öffentlichkeitsarbeit zur Stärkung der Prävention: Lobbyarbeit, Advocacy, Medienarbeit |
Einführung in die „International Standards on Drug Use Prevention (UNODC)“ und die „Europäischen Qualitätsstandards zur Suchtprävention“ (EMCDDA) | Einführung in effektives Monitoring und Evaluation als Instrumente der Qualitätssicherung und -entwicklung. |
Vertiefungsmodul (3 Tage)
Vertiefungsmodul | Vertiefungsmodul | Vertiefungsmodul |
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Tag 3 | Tag 4 | Tag 5 |
Entwicklungspsychologische Grundlagen, Sozialisation, Entwicklungsaufgaben; Menschliche Entwicklung und Prävention | Gründe für den Substanzkonsum am Arbeitsplatz; Ansatzpunkte für Prävention: Universelle, selektive und indizierte Präventionsmaßnahmen; Gesundheitsförderliche Unternehmensentwicklung; Advocacy für Prävention in Unternehmen | Verhältnisprävention: Vertiefung der Grundlagen und rationale der Verhältnisprävention |
Komponenten effektiver familienbasierter Präventionsmaßnahmen kennenlernen. Verstehen, wann familienbasierte Interventionen sinnvoll sind. Die Ansatzpunkte zur Prävention in Familien kennenlernen. | Gesundheitsförderliche Organisationsentwicklung | Verhältnispräventive Maßnahmen: Regulatorische, ökonomische und physische Interventionen |
Schule als Umfeld für Prävention: Ansatzpunkte und Maßnahmen | Anwendungsbereich und Komponenten effektiver kommunaler Prävention; Zentrale Aspekte des Aufbaus von Strukturen der kommunalen Prävention; Die Anwendung von Registern evidenzbasierter Präventionsmaßnahmen | Der ambivalente Einfluss von Medien auf Risikoverhaltensweisen und wie diese für Prävention genutzt werden können |
Wirksame Prävention in den Settings Familie und Schule erkennen und Strategien zu deren systematischen Förderung | Strategien zur wirksamen Öffentlichkeitsarbeit und Advocacy im kommunalen und beruflichen Kontext | Theorien der Verhaltensänderung und wie diese für die Entwicklung präventiver Medienkampagnen eingesetzt werden können |
Das Handbuch wurde mit dem Hauptziel entwickelt, als Referenzmaterial für das Qualifizierungsprogramm zum Europäischen Präventionscurriculum (EUPC) verwendet zu werden. Interessierten Lesern bietet es unabhängig davon eine allgemeine Einführung in die Präventionsforschung und insbesondere in wissenschaftsbasierte Interventionen.
Dieses Handbuch soll nur dann im Rahmen von Weiterbildungen oder anderen Bildungsveranstaltungen eingesetzt werden, wenn die hierzu notwendige Qualifizierung erfolgreich absolviert wurde.
GEMEINNÜTZIGKEIT | TRANSPARENZ | SELBSTBESTIMMUNG | KO-KREATION | VIELFALT | WISSENSCHAFTLICHKEIT
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