In der Prävention und Gesundheitsförderung sind ethische Entscheidungen allgegenwärtig. Ob es um die gerechte Verteilung begrenzter Ressourcen, den sensiblen Umgang mit vertraulichen Gesundheitsdaten oder die Abwägung verschiedener Präventionsansätze geht – moralische Überlegungen durchdringen jeden Aspekt unserer täglichen Arbeit. Diese ethischen Herausforderungen erfordern nicht nur fachliches Wissen, sondern auch ein tiefgreifendes Verständnis der psychologischen Prozesse, die moralischem Verhalten zugrunde liegen.

Um in diesem komplexen Feld fundierte und ethisch vertretbare Entscheidungen treffen zu können, benötigen Fachkräfte in der Prävention und Gesundheitsförderung Werkzeuge und Modelle, die ihnen helfen, moralische Dilemmata zu analysieren und zu bewältigen. Hier setzt das „Minimale Modell der Moral“ (MMM) von Osman und Wiegmann (2016) an, das in diesem Artikel vorgestellt und diskutiert wird.

Das MMM bietet einen innovativen Ansatz, der die oft getrennt betrachteten Bereiche der Moralpsychologie und Moralphilosophie miteinander verbindet. Es postuliert, dass moralisches Verhalten auf denselben kognitiven Prozessen basiert, die auch bei anderen komplexen Entscheidungen zum Einsatz kommen. Diese Perspektive eröffnet neue Möglichkeiten für das Verständnis und die Förderung ethischen Verhaltens in der Praxis der Prävention und Gesundheitsförderung.

Im Folgenden werden wir das MMM detailliert vorstellen, seine empirische Grundlage beleuchten und die Implikationen für die praktische Arbeit in der Prävention und Gesundheitsförderung diskutieren. Dabei legen wir einen besonderen Fokus auf die Integration von Erkenntnissen aus Moralpsychologie und Moralphilosophie und zeigen auf, wie diese Verbindung zu einer reflektierteren und ethisch fundierten Praxis beitragen kann.

Das Minimale Modell der Moral (MMM)

Grundannahme: Domänenübergreifende Prozesse

Das MMM basiert auf einer fundamentalen These: Moralisches Verhalten beruht nicht auf spezialisierten, evolutionär entstandenen „Moralmodulen“, sondern auf allgemeinen kognitiven Prozessen, die auch in anderen Entscheidungskontexten zum Einsatz kommen. Diese Sichtweise steht im Kontrast zu etablierten Theorien, die von angeborenen moralischen Intuitionen oder spezifischen moralischen Emotionen ausgehen.

Die Autoren argumentieren, dass die neuronalen und psychologischen Mechanismen, die bei der Bewertung von Optionen, der Entscheidungsfindung und der Handlungsplanung in alltäglichen oder ökonomischen Kontexten aktiviert werden, auch die Grundlage für moralische Urteile und Handlungen bilden. Diese domänenübergreifende Perspektive hat weitreichende Implikationen für unser Verständnis moralischen Verhaltens und dessen Förderung.

Konkret bedeutet dies, dass Faktoren wie Arbeitsgedächtnis, exekutive Funktionen, Aufmerksamkeitssteuerung und allgemeine Bewertungsprozesse eine zentrale Rolle bei moralischen Entscheidungen spielen. Diese Sichtweise eröffnet neue Möglichkeiten für die Förderung ethischen Verhaltens, da sie nahelegt, dass Techniken zur Verbesserung allgemeiner Entscheidungsprozesse auch auf moralische Kontexte übertragen werden können.v

Die sechs Stufen des MMM

Das Minimale Modell der Moral beschreibt den Prozess moralischer Entscheidungsfindung in sechs aufeinanderfolgenden Stufen. Jede dieser Stufen spielt eine wichtige Rolle und kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Hier eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Stufen:

Stufe Beschreibung
1. Repräsentation Analyse der Umwelt, des eigenen Zustands und der Handlungsoptionen
2. Bewertung Integration verschiedener Dimensionen (Wahrscheinlichkeit, Aufwand, Belohnungen, Zeit) zu subjektiven Werten
3. Handlungsauswahl Vergleich der subjektiven Werte und Auswahl der Option mit dem höchsten Wert
4. Handlungsausführung Motivation und Planung der konkreten Handlungsschritte
5. Ergebnisbewertung Beurteilung der Erwünschtheit des Ergebnisses
6. Lernen Aktualisierung der Handlungs-Ergebnis-Assoziationen für zukünftige Entscheidungen

Diese sechs Stufen bilden einen zyklischen Prozess, der sich bei jeder moralischen Entscheidung wiederholt. Das Modell betont, dass jede Stufe durch individuelle Faktoren (z.B. kognitive Fähigkeiten, Persönlichkeitsmerkmale) und situative Einflüsse (z.B. Zeitdruck, emotionale Belastung) beeinflusst werden kann. Durch das Verständnis dieses Prozesses können Fachkräfte in der Prävention und Gesundheitsförderung ihre eigenen moralischen Entscheidungsprozesse besser reflektieren und gezielt an einzelnen Stufen arbeiten, um ethisch fundierte Entscheidungen zu treffen.

Empirische Belege

Die Annahme domänenübergreifender Prozesse, die dem MMM zugrunde liegt, wird durch eine Vielzahl empirischer Studien aus verschiedenen Forschungsfeldern gestützt. Diese Befunde unterstreichen die Plausibilität des Modells und seine Relevanz für die Praxis. Hier eine Übersicht der wichtigsten empirischen Belege:

  1. Entwicklungspsychologische Studien: Untersuchungen zur moralischen Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen zeigen konsistent, dass die Fähigkeit zu moralischem Urteilen eng mit der Entwicklung allgemeiner kognitiver Fähigkeiten verknüpft ist. Insbesondere exekutive Funktionen wie Arbeitsgedächtnis, kognitive Flexibilität und Inhibitionskontrolle korrelieren stark mit der Fähigkeit, komplexe moralische Dilemmata zu lösen (Vera-Estay et al., 2016).
  2. Kognitive Belastungsstudien: Experimente, in denen die kognitive Belastung der Teilnehmer manipuliert wird (z.B. durch gleichzeitiges Zählen während einer moralischen Entscheidungsaufgabe), zeigen, dass moralische Urteile unter hoher kognitiver Belastung ähnlich beeinträchtigt werden wie nichtmoralische Entscheidungen. Dies deutet darauf hin, dass moralische Urteile auf denselben kognitiven Ressourcen basieren wie andere komplexe Entscheidungsprozesse (Greene et al., 2008).
  3. Framing-Effekte: Studien zu Framing-Effekten, die ursprünglich aus der Entscheidungsforschung stammen, zeigen, dass die Art und Weise, wie moralische Dilemmata präsentiert werden, einen signifikanten Einfluss auf die moralischen Urteile hat. Dies spricht dafür, dass moralische Entscheidungen ähnlichen kognitiven Verzerrungen unterliegen wie andere Arten von Entscheidungen (Petrinovich & O’Neill, 1996).
  4. Neurowissenschaftliche Befunde: Bildgebende Studien des Gehirns haben gezeigt, dass bei moralischen Entscheidungen ähnliche Hirnareale aktiviert werden wie bei ökonomischen Werturteilen. Insbesondere der ventromediale präfrontale Cortex, der eine zentrale Rolle bei der Integration von Werten und Emotionen spielt, ist sowohl bei moralischen als auch bei nichtmoralischen Entscheidungen aktiv (Shenhav & Greene, 2010).
  5. Individuelle Unterschiede: Forschung zu individuellen Unterschieden in moralischem Urteilen zeigt, dass Persönlichkeitsmerkmale und kognitive Stile, die auch nichtmoralische Entscheidungen beeinflussen (z.B. Need for Cognition, Reflexivität vs. Impulsivität), ebenfalls mit Unterschieden in moralischen Urteilen assoziiert sind (Bartels, 2008).

Diese empirischen Belege untermauern die zentrale Annahme des MMM, dass moralisches Verhalten auf domänenübergreifenden kognitiven Prozessen beruht. Sie zeigen, dass moralische Entscheidungen nicht grundsätzlich anders funktionieren als andere komplexe Entscheidungen, sondern denselben psychologischen Mechanismen und Einflussfaktoren unterliegen. Diese Erkenntnis eröffnet neue Perspektiven für die Förderung ethischen Verhaltens in der Prävention und Gesundheitsförderung, indem sie nahelegt, dass Techniken zur Verbesserung allgemeiner Entscheidungsprozesse auch auf moralische Kontexte übertragen werden können.

Integration von Moralpsychologie und Moralphilosophie

Ein zentraler Aspekt des Minimalen Modells der Moral ist seine Fähigkeit, eine Brücke zwischen Moralpsychologie und Moralphilosophie zu schlagen. Traditionell wurden diese beiden Disziplinen oft als getrennte Bereiche betrachtet, die unterschiedliche Fragen adressieren und verschiedene Methoden verwenden:

  • Moralpsychologie befasst sich mit der empirischen Untersuchung moralischen Denkens und Handelns. Sie fragt danach, wie Menschen tatsächlich moralische Entscheidungen treffen, welche psychologischen Prozesse dabei ablaufen und welche Faktoren diese Entscheidungen beeinflussen.
  • Moralphilosophie hingegen beschäftigt sich mit normativen Fragen. Sie untersucht, wie Menschen moralisch handeln sollten, welche ethischen Prinzipien unser Handeln leiten sollten und wie moralische Urteile begründet werden können.

Diese traditionelle Trennung basiert auf dem von David Hume (1739) formulierten „Sein-Sollen-Problem“, das besagt, dass man aus rein deskriptiven Aussagen (wie etwas ist) keine normativen Schlussfolgerungen (wie etwas sein sollte) ableiten kann. Trotz dieser logischen Trennung argumentieren Osman und Wiegmann, dass es fruchtbare Berührungspunkte zwischen beiden Disziplinen gibt, insbesondere im Bereich der moralischen Intuitionen.

Moralische Intuitionen als Schnittstelle

Das MMM identifiziert moralische Intuitionen als zentrale Schnittstelle zwischen Moralpsychologie und Moralphilosophie:

  • In der Moralpsychologie werden Intuitionen als unmittelbare, oft emotionale Reaktionen auf moralische Situationen untersucht. Forscher interessieren sich dafür, wie diese Intuitionen entstehen, wie sie unser moralisches Urteilen und Handeln beeinflussen und wie sie mit rationalen Überlegungen interagieren.
  • In der Moralphilosophie dienen Intuitionen oft als Ausgangspunkt für die Entwicklung ethischer Theorien. Philosophen nutzen intuitive moralische Urteile als „Testfälle“ für ihre Theorien und versuchen, Prinzipien zu formulieren, die mit unseren grundlegenden moralischen Intuitionen übereinstimmen.

Das MMM schlägt vor, dass eine engere Zusammenarbeit zwischen Moralpsychologie und Moralphilosophie zu einem tieferen Verständnis moralischen Verhaltens führen kann. Hier eine Übersicht der gegenseitigen Beiträge:

Beiträge der Moralpsychologie zur Philosophie Beiträge der Moralphilosophie zur Psychologie
  • Aufdecken von Verzerrungen und Inkonsistenzen in moralischen Intuitionen
  • Erklärung der psychologischen Mechanismen hinter moralischen Urteilen
  • Empirische Überprüfung philosophischer Annahmen über menschliches Verhalten
  • Identifikation von Faktoren, die moralische Urteile beeinflussen (z.B. Framing-Effekte, kognitive Belastung)
  • Bereitstellung normativer Theorien als Ausgangspunkt für empirische Untersuchungen
  • Konzeptuelle Klärung moralischer Begriffe und Prinzipien
  • Kritische Reflexion der normativen Implikationen psychologischer Befunde
  • Entwicklung von Methoden zur Begründung und Rechtfertigung moralischer Urteile

Diese Wechselwirkung zwischen Moralpsychologie und Moralphilosophie, wie sie vom MMM vorgeschlagen wird, hat das Potenzial, unser Verständnis moralischen Verhaltens erheblich zu vertiefen und neue Perspektiven für die ethische Praxis zu eröffnen.

Implikationen für die Prävention und Gesundheitsförderung

Das Minimale Modell der Moral und die damit verbundene Integration von Moralpsychologie und Moralphilosophie haben weitreichende Implikationen für die Praxis der Prävention und Gesundheitsförderung. Im Folgenden werden diese Implikationen erläutert und mit konkreten Beispielen versehen:

  1. Reflexion moralischer Entscheidungsprozesse

    Das MMM ermöglicht es Fachkräften, ihre eigenen moralischen Entscheidungsprozesse besser zu verstehen und zu reflektieren. Durch das Bewusstsein, dass moralische Entscheidungen auf ähnlichen kognitiven Prozessen beruhen wie andere komplexe Entscheidungen, können ethische Dilemmata systematischer analysiert werden.

    Praktische Umsetzung:

    • Systematische Dokumentation schwieriger moralischer Entscheidungen.
    • Organisation regelmäßiger Team-Reflexionssitzungen, in denen ethische Herausforderungen gemeinsam besprochen und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden.
  2. Förderung rationaler Entscheidungsprozesse

    Da moralisches Verhalten auf allgemeinen kognitiven Prozessen beruht, können Techniken zur Verbesserung von Entscheidungen auch auf ethische Dilemmata angewendet werden. Dies kann dazu beitragen, emotionale Verzerrungen zu reduzieren und ausgewogenere Urteile zu fällen.

    Praktische Umsetzung:

    • Einsatz strukturierter Entscheidungshilfen wie Entscheidungsbäume und Checklisten bei komplexen ethischen Fragen.
    • Implementieren Sie „Slow thinking“-Techniken (Kahneman, 2011) bei wichtigen ethischen Entscheidungen, z.B. durch bewusste Verzögerung der Entscheidung oder Einholen einer „zweiten Meinung“.
  3. Gestaltung von Entscheidungsumgebungen

    Das MMM verdeutlicht, dass moralisches Verhalten stark vom Kontext und der Repräsentation der Situation abhängt. Durch gezielte Gestaltung von Entscheidungsumgebungen kann ethisches Verhalten gefördert werden.

    Praktische Umsetzung:

    • Entwicklung von „Ethik-Checklisten“ für häufig auftretende moralische Dilemmata.
    • Gestaltung der physischen und digitalen Arbeitsumgebung, so dass sie an ethische Prinzipien und langfristige Konsequenzen erinnert (z.B. durch Poster oder regelmäßige Erinnerungen).
  4. Moralische Bildung und Kompetenzentwicklung

    Basierend auf dem MMM sollte moralische Bildung nicht nur auf die Vermittlung ethischer Prinzipien abzielen, sondern auch die zugrundeliegenden kognitiven Kompetenzen fördern.

    Praktische Umsetzung:

    • Integration von Übungen zur Perspektivübernahme und zum kritischen Denken in Aus- und Weiterbildungsprogramme.
    • Förderung von „moralischer Vorstellungskraft“ durch Fallstudien und Rollenspiele, die komplexe ethische Szenarien simulieren.
  5. Berücksichtigung individueller Unterschiede

    Das MMM macht deutlich, dass moralisches Verhalten von individuellen kognitiven Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmalen beeinflusst wird. Dies sollte bei der Gestaltung von Interventionen und der Personalentwicklung berücksichtigt werden.

    Praktische Umsetzung:

    • Entwicklung von Ethik-Trainings, die individuelle kognitive Stile und Persönlichkeitsmerkmale berücksichtigen.
    • Implementierung von Mentoring-Programmen, die den Austausch über ethische Fragen zwischen erfahrenen und weniger erfahrenen Mitarbeitern fördern.
  6. Integration empirischer und normativer Perspektiven

    Die vom MMM vorgeschlagene Verbindung von Moralpsychologie und Moralphilosophie sollte auch in der praktischen Ethikberatung und -entscheidungsfindung berücksichtigt werden.

    Praktische Umsetzung:

    • Etablierung interdisziplinärer Ethik-Komitees, sofern diese nicht bereits institutionell verankert sind.
    • Einsatz von Methoden wie „reflective equilibrium“ (Rawls, 1971), um zwischen konkreten moralischen Urteilen und allgemeinen ethischen Prinzipien abzuwägen.

Fazit

Das Minimale Modell der Moral (MMM) von Osman und Wiegmann bietet einen vielversprechenden Ansatz zur Integration von Moralpsychologie und Moralphilosophie in der Praxis der Prävention und Gesundheitsförderung. Durch die Betonung domänenübergreifender kognitiver Prozesse eröffnet es neue Perspektiven für das Verständnis und die Förderung ethischen Verhaltens.

Die Stärke des Modells liegt in seiner Fähigkeit, komplexe moralische Entscheidungsprozesse in überschaubare Komponenten zu zerlegen und gleichzeitig die Verbindungen zwischen empirischen Erkenntnissen und normativen Überlegungen aufzuzeigen. Für Fachkräfte in der Prävention und Gesundheitsförderung bietet es konkrete Ansatzpunkte zur Reflexion und Verbesserung ihrer ethischen Entscheidungsfindung.

Die Umsetzung des MMM in die Praxis erfordert von den Fachkräften eine doppelte Kompetenz: Einerseits müssen sie die psychologischen Mechanismen verstehen, die moralischem Urteilen und Handeln zugrunde liegen. Andererseits benötigen sie die Fähigkeit zur ethischen Reflexion und Argumentation. Diese Kombination aus empirischem Wissen und normativer Kompetenz ist entscheidend, um der Komplexität moralischer Herausforderungen im Arbeitsfeld der Prävention und Gesundheitsförderung gerecht zu werden.

Trotz noch offener Fragen bietet das MMM eine vielversprechende Grundlage für die Weiterentwicklung einer ethisch reflektierten und wissenschaftlich fundierten Praxis. Die Integration von Erkenntnissen aus Moralpsychologie und Moralphilosophie in die tägliche Arbeit kann einen wichtigen Beitrag zu einer verantwortungsvollen und wirksamen Prävention und Gesundheitsförderung leisten.

Literaturverzeichnis

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