Kostenfreie Fortbildung
PROXI – Entwicklungsorientierte Radikalisierungsprävention
Qualifizierung für Mitarbeitende in Schule, Jugendhilfe und Kommune
Kostenfreie Fortbildung
Qualifizierung für Mitarbeitende in Schule, Jugendhilfe und Kommune
Die Fortbildung richtet sich an Mitarbeitende, die direkt mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeiten.
Die Fortbildung unterstützt Verantwortliche bei der strategischen Planung und Implementierung von Präventionskonzepten.
Echte Prävention beginnt, lange bevor eine Krise sichtbar wird. Die folgenden Beispiele beschreiben alltägliche Herausforderungen, die oft nur die Spitze eines Eisbergs darstellen. Sie sind die sichtbaren Symptome von langfristigen Entwicklungsprozessen, die sich unbemerkt verfestigen können. Unser Ansatz der entwicklungsorientierten Prävention setzt genau hier an: Wir befähigen Sie, die Ursachen zu verstehen und frühzeitig zu handeln.
Die Schülerschaft äußert extremistische Ansichten oder zeigt Verhaltensänderungen. Lehrkräfte und Schulsozialarbeit benötigen Handlungssicherheit für angemessene Reaktionen.
Radikalisierung findet zunehmend über Social Media und in Peergroups statt. Fachkräfte suchen nach wirksamen Präventionsansätzen für digitale Räume.
Verschiedene Akteure arbeiten oft nebeneinander statt miteinander. Es fehlt an koordinierten Präventionsstrategien und systematischem Vorgehen.
Zwei maßgeschneiderte Formate je nach Funktion und Zeitressourcen
Online-Registrierung
Grundlagen der entwicklungsorientierten Radikalisierungsprävention
Die vier Proximalfaktoren
Erste Methodenvermittlung
4 Module à 2 Stunden (flexibel einteilbar)
Vertiefung zu jedem Proximalfaktor
Praktische Übungen und Reflexion
Entwicklung eigener Präventionsmaßnahmen
Individuelle Beratung bei Bedarf
Zugang zur Online-Praxisgemeinschaft
Zertifikat
Online-Registrierung
Radikalisierungsprozesse verstehen
Evidenzbasierte Prävention
Systemische Betrachtung
Bedarfsanalyse und Planung
Ressourcenallokation
Nachhaltige Implementierung
Strategiepapier für die eigene Institution
Vernetzung mit anderen Führungskräften
Beratung bei der Umsetzung
Zertifikat
Das entwicklungsorientierte PräventionsmodellEin wissenschaftlicher Ansatz, der Radikalisierung als langfristigen Entwicklungsprozess versteht. nach Beelmann et al. (2021, 2024) bietet Ihnen als Fach- und Führungskraft einen wissenschaftlich fundierten Kompass. Statt auf oberflächliche Symptome zu reagieren, lernen Sie die vier zentralen EntwicklungspfadeDie verschiedenen Wege, über die sich eine Person in Richtung extremistischer Einstellungen entwickeln kann. zu erkennen, die zu RadikalisierungDer Prozess, bei dem Menschen zunehmend extreme Ansichten entwickeln und bereit werden, diese mit Gewalt durchzusetzen. führen können:
Diese ProximalfaktorenDie unmittelbaren Hauptursachen, die direkt zu einem Verhalten führen. – also unmittelbare Hauptursachen, die direkt zu einem Verhalten führen – wie Beelmann et al. (2024) sie nennen, entstehen nicht über Nacht, sondern entwickeln sich über Jahre hinweg in einem komplexen Zusammenspiel von Risiko- und SchutzfaktorenRisikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit problematischer Entwicklungen, Schutzfaktoren bewahren davor..
Das Verständnis dieser Prozesse ermöglicht es Ihnen, gefährdete Jugendliche frühzeitig zu erkennen und gezielt dort anzusetzen, wo Unterstützung am dringendsten benötigt wird – sei es durch die Förderung sozialer KompetenzenFähigkeiten im Umgang mit anderen Menschen wie Empathie und Konfliktlösung., den Abbau von Vorurteilen, die Stärkung der Identität oder die kritische AuseinandersetzungDas Hinterfragen und Analysieren von Informationen. mit extremistischen Botschaften.
Mit diesem Wissen können Sie nicht nur reagieren, wenn sich bereits problematische Entwicklungen zeigen, sondern präventiv handelnVorbeugende Maßnahmen ergreifen, bevor Probleme entstehen. und positive Entwicklungswege fördern, lange bevor Radikalisierung überhaupt zum Thema wird.
Die Fortbildung basiert auf den „Praxisempfehlungen zur entwicklungsorientierten Radikalisierungsprävention“ von Prof. Dr. Beelmann (2024) und vermittelt Ihnen praktische Kompetenzen zur Früherkennung und Intervention bei den vier Proximalfaktoren.
Sie lernen, diese Faktoren systematisch zu erfassen – etwa durch die erprobten Instrumente Communities That Care (CTC) und Schools That Care (STC), die eine standardisierte Erhebung von Risiko- und Schutzfaktoren in Kommune und Schule ermöglichen. Auf dieser Datenbasis entwickeln Sie passgenaue, evidenzbasierte Interventionsstrategien für Ihre spezifische Zielgruppe.
Besonders praxisrelevant: Sie erfahren, wie Sie Präventionsmaßnahmen finanzieren können – von klassischen Bundesprogrammen über den §20a SGB V (Präventionsgesetz der Krankenkassen) bis zu kommunalen Fördertöpfen. Führungskräfte lernen zusätzlich, wie sie nachhaltige Präventionsstrukturen aufbauen und verschiedene Akteure effektiv vernetzen, um Parallelstrukturen zu vermeiden und Synergien zu schaffen.
Prof. Dr. Andreas Beelmann, Judith Hercher, Sebastian Lutterbach & Laura Sophia Sterba (2024)
Dieses Handbuch beschreibt und bewertet systematisch evidenzbasierte Präventionsmaßnahmen, die auf die vier zentralen Ursachen (Proximalfaktoren) von Radikalisierung abzielen. Es bietet konkrete Handlungsempfehlungen für die Praxis in unterschiedlichen Kontexten und für diverse Altersgruppen.
Prof. Dr. Andreas Beelmann, Sebastian Lutterbach, Maximilian Rickert & Laura Sophia Sterba (2021)
Dieses Gutachten legt die theoretische Grundlage für das Praxishandbuch und das entwicklungsorientierte Präventionsmodell. Es fasst den wissenschaftlichen Forschungsstand zusammen und dient als Basis für das Landesprogramm in Niedersachsen.
Entstehen Kosten?
Nein, die Fortbildung ist vollständig durch den Landespräventionsrat Niedersachsen finanziert. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Wie viel Zeit muss ich einplanen?
Fachkräfte: 1 Präsenztag plus 4×2 Stunden online. Führungskräfte: 2 Präsenztage. Die Online-Module können flexibel bearbeitet werden.
Erhalte ich eine Bescheinigung?
Ja, nach erfolgreicher Teilnahme erhalten Sie ein Zertifikat, das als Qualifikationsnachweis dient.
Was bringt mir die Fortbildung konkret?
Sie gewinnen Handlungssicherheit im Umgang mit Radikalisierungstendenzen, lernen rechtssichere Interventionswege kennen und können auf ein Netzwerk von Fachkräften zurückgreifen.
Ist die Fortbildung anerkannt?
Ja, die Fortbildung ist als Bildungsurlaub anerkennbar und kann als dienstliche Fortbildung genehmigt werden. Wir stellen entsprechende Bescheinigungen aus.
Was ist, wenn ich einen Termin verpasse?
Die Online-Module können Sie flexibel nachholen. Bei verpassten Präsenzterminen bieten wir Nachholtermine an oder Sie können in die nächste Kohorte wechseln.
Muss ich ein eigenes Projekt entwickeln?
Die Entwicklung eines Praxisprojekts ist erwünscht, aber nicht verpflichtend. Wir unterstützen Sie dabei, die Inhalte auf Ihre konkrete Arbeitssituation zu übertragen.
Bin ich nach der Fortbildung allein verantwortlich?
Nein, die Fortbildung vermittelt Kompetenzen für Ihr Team und Ihre Institution. Sie lernen, wie Sie Kollegen einbeziehen und Netzwerke aktivieren können.
Wie praxisnah sind die Inhalte?
Sehr praxisnah. Alle Methoden wurden in ähnlichen Kontexten erprobt. Sie arbeiten mit realen Fallbeispielen aus Schule, Jugendhilfe und Kommune.
Bekomme ich Unterstützung nach der Fortbildung?
Ja, Sie haben Zugang zur Online-Praxisgemeinschaft und können bei Bedarf individuelle Beratung in Anspruch nehmen. Das Netzwerk bleibt bestehen.
Kann meine Institution mehrere Personen schicken?
Ja, das ist sogar empfehlenswert. Teams, die gemeinsam teilnehmen, können die Inhalte besser in ihrer Organisation verankern.
In unserer Informationsveranstaltung stellen wir Ihnen PROXI vor – ein wissenschaftlich fundiertes Fortbildungsprogramm, das Ihnen die Werkzeuge an die Hand gibt, die Sie zur Radikalisierungsprävention benötigen:
Was Sie in der Infoveranstaltung erfahren:
Nach der Infoveranstaltung wissen Sie:
Dauer: 60 Minuten inkl. Fragen und Austausch